Freimaurer in Neustrelitz – ein geschichtlicher Abriß

Seit der letzten Landesteilung von 1701 gab es zwei mecklenburgische Staaten, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Beide galten als besonders rückständig. Ausdruck dieser gesellschaftlich tradierten Situation war der Landesgrundgesetzliche Erbvergleich von 1755, der die überkommenden Machtstrukturen bis zum Jahre 1918 festschrieb. Angesichts dieser Lage ist es umso bemerkenswerter, dass sich freimaurerisches Leben in einem sonst in Deutschland kaum so wieder anzutreffendem Maße entwickelt hat. Die erste mecklenburgische Freimaurerloge entstand 1754 in Schwerin. 1774 erhielt die Große Landesloge der Freimauerer von Deutschland (GLL), die sich im Gegensatz zu den Logen der Strikten Observanz entwickelte, ein Protektorium des Königs Friedrich II. von Preußen. Viele der Logen schlossen sich in der Folge der GLL an.

In Neustrelitz entstand 1777 die erste Logengründung der GLL in Mecklenburg. Die Loge trug den Namen “Wahre Treue”.  1779 mußte sie ihre Arbeit bereits wieder einstellen.

Großherzog Georg von Mecklenburg-StrelitzErst fünf Jahrzehnte später, im Jahre 1846, richteten reputierliche Männer aus Neustrelitz, darunter viele Hofbeamte, an Großherzog Georg die Bitte, eine St.Johannis-Freimaurerloge mit dem Namen “Georg zur wahren Treue” stiften zu dürfen. Unter dem Datum des 13. Februar 1846 erging dazu die Bewilligung. Erster Logenmeister der jungen Loge wurde bis 1849 Bruder von Voß. Ihm folgte der Kammerherr des Großherzogs, Bruder von Dachröden. 1850 übernahm Georg auf Antrag des Logenmeisters das Protektorat für die Loge.